Donnerstag, 21. Juni 2007

Sofia

Sofia ist die erste grosse Stadt auf meiner Reise. Im Vergleich zu anderen Hauptstaedten ist Sofia immer noch klein. Als erstes fallen die unglaublich lauten und rapelligen Strassenbahnen auf. Sobald eine Strassenbahn vorbeifaehrt versteht man sein eigenes Wort nicht mehr.
Ich habe wieder eine ganze Menge Leute im Hostel getroffen und irgendwie ist die Zeit schnell vergangen ohne, dass ich etwas besonders grossartiges gemacht haette. Ich habe mir die Stadt angeschaut und bin viel gelaufen.
Am ersten Abend war ich schon auf dem Nachhauseweg als ich Veronika und einige ihrer Freunde getroffen habe. Veronika arbeitet im Hostal in Veliko Tarnovo. Somit habe ich die ganze Nacht mir Bulgaren verbracht und bin aus der Touristenecke ausgebrochen.

Am Mittwoch war ich in Boyana beim Nationalen Geschichtsmuseum. Vor dem Museum standen drei MIG-21 und zwei Trabants. Im Museum habe wenigstens mal ein bisschen ueber die Bulgarisch Vergangenheit erfahren und das aelteste Gold der Welt gesehen. Das Museum liegt am Stadtrand in einem ehemaligen Praesidentenpalast und es kommen anscheinend wenig Touristen hierher. Im Brunnen gab es Riesenkroeten und Fische. Ausserdem haben wir tolle Hubschrauberfotos geschossen.

Den letzten Tag habe ich mir mit Sophie die fehlenden Ecken in Sofia angeschaut, die Moschee, die Synagoge und den Markt. Dann waren wir auf dem Flomarkt und haben kommunistische Buttons und Taschenuhren durchsucht. Es gab auch jede Menge Nazi und Kriegssouveniers. In Deutschland duerfte man sowas wohl nicht verkaufen.

Sofia ist sicher nicht die tollste Stadt, aber irgendwie schon ganz lebendig. Bulgarien ist sicher kein reiches Land. Wenn ich an die Doerfer denke, die ich auf den Busfahrten gesehen habe. Da musste der Bus schon mal ploetzlich bremsen, weil ein Esel auf der Strasse stand. Es gibt auch eine ganze Menge Zigeuner. In Veliko Tarnovo haben wir eine Art Zeltlager gesehen und das war schon echt rueckstaendlich. Ausser Plastikplanen hatte die nicht viel. Andererseits frag ich mich dann wo in den Staedten die ganzen neuen BMWs herkommen.

Montag, 18. Juni 2007

Veliko Tarnovo

Samstag Morgen bin ich nach Veliko Tarnovo gefahren. Veliko Tarnovo ist suedlich in den Bergen am Yantra Fluss. Die Stadt liegt traumhaft am Tal und ueber die Huegel erstreckt. Es gibt kleine Gassen, eine Menge Kirchen und die Tsarevets Festung. Bevor Bulgarien von den Tuerken erobert wurde war Veliko Tarnovo die Hauptstadt und nach dem Ende der Tuerkischen Herrschaft wurde die Bulgarische Verfassung in Veliko Tarnovo beschlossen, allerdings ist Sofia dann die Hauptstadt geworden.

Heute ist die Uni in Veliko Tarnovo die zweitgroesste nach Sofia und entsprechend gibt es ein buntes und junges Ambiente in der Stadt. Irgendwie schein bisher jeder hier im Hostal laenger geblieben zu sein als er eigentlich vor hatte. Nach einem halben Tag kann ich schon mit Sicherheit sagen, dass die Stadt eine Reise wert ist.
Ich bin jetzt im Hostel mit einer Hand voll lustiger Leute. Vom Hostel hat man einen grossartigen Ausblick auf die Tsarеvets Festung. An manchen Abenden machen sie eine Lichtschau. Die war wirklich ganz gut und das sag ich, obwohl ich ja meine Vorurteile bei Lichtschaus hab.

Sonntag habe ich mir die Festung angeschaut. Eigentlich war es ein netter und entspannter Spaziergang zusammen mit zwei Norwegern. Jetzt nutz ich die Nachmittagshitze zum ausruhen und werde nacher noch etwas die Stadt anschaun.

(Teil 2)
Es lohnt sich einfach mal durch die kleinen Strassen zu laufen. Gegen Abend sitzen ueberall die alten Frauen vor ihren Haeusers und beobachten die Leute oder unterhalten sich. Die Katzen machen eigentlich genau das gleiche wie den ganzen Tag, schlafen. Im Vergleich zu Suedamerika oder Jamaica ist es ganz angenehm, dass es keine Strassenhunde gibt, sondern Katzen. Die sind wesentlich ruhiger. Betteln aber auch die ganze Zeit.

Dienstag sind wir zu einem Kloster in der Naehe gewandert. Es gibt jede Menge Kloster in Bulgarien. Die meisten sind glaub ich in keinem sehr guten Zustand und sehr verfallen waehrend des Kommunismus. Wir sind also knapp 7 km durch den Busch und ueber die Berge gewandert und haben dann mit Pater George einen Tuerkischen Kaffee getrunken (der gute Beruehmte mit viel Kaffeesatz). Natuerlich waren wir auch die Kirche angucken. Dort gabs mal wieder eine Menge beeindruckender Monsterbilder.
Am Abend gabs ein grosses Barbeque im Hostel. Phil hat gegrillt wie ein Weltmeister und keiner ist hungrig geblieben. Morgen frueh gehts weiter nach Sofia.

Sonntag, 17. Juni 2007

Kyrillisch

Das Kyrillische Alphabet hat ja schon ein paar schicke Buchstaben:

�? Б В Г Д Е Ж Э И Й К Л М �? О П Р С Т У Ф Ц Ч Ш Щ Ъ Ю Я

Macht es trotzdem nicht einfacher.

Der 24 Mai ist in Bulgarien der Tag des Kyrillischen Alphabets, weil es im 9ten Jahrhundert von zwei Moenchen, Kiril und Metodii, in Bulgarien entwickelt wurde.